Bank lernt die Relevanz von Facebook kennen

Die Social Networking-Plattform Facebook, die derzeit rasant wächst, bekommt für die PR mehr und mehr Relevanz. Darauf hatte mein englischer Kollege Philip Young vor ein paar Tagen schon hingewiesen. Ich gebe zu: Mir ist noch nicht ganz klar, in welcher Form und in welchem Ausmaß. Eine Art von Relevanz jedenfalls hat nun die HSBC-Bank zu spüren bekommen: Hunderte Studenten haben sich in Facebook in einer Gruppe zusammengeschlossen und der Bank mit Boykott gedroht, wenn diese ihre Gebührenpolitik nicht ändert. Die Bank hat verstanden und reagiert. Auch der Süßkram-Hersteller Cadbury sieht sich gerade einer Facebook-Kampagne gegenüber: Hier wollen Fans einen Schokoriegel wieder in den Regalen sehen – zumindest testweise soll dies nun geschehen.

Schlussfolgerung aus PR-Sicht: In Social Networks kann sich Konsumentenmacht in kürzester Zeit aufbauen. Darin steckt Krisenpotenzial. Frühzeitig erkannt, lässt sich damit natürlich am besten umgehen. Denn gleichzeitig ist es eine Chance, mit einer Gruppe von Konsumenten (oder anderen Bezugsgruppen) so direkt in Kontakt zu kommen. Zumindest internationale Marken bzw. Unternehmen sollten also die Augen vor Facebook, MySpace und Co. nicht verschließen.  Inwieweit sich dort für regionale bzw. nationale Unternehmen in Deutschland schon größere Relevanz ergibt, fällt mir im Moment noch schwer, einzuschätzen. Hat jemand Erfahrungen oder Indizien?

(via Neville on Twitter)

8 Kommentare

  1. Finde es gut, dass mal die Macht von Socialweb herausgestellt wird. Schlägt eindeutig ins Reale zurück. Ferrero sollte sich diesbezüglich mal die StudiVZ Gruppe „Die German-Kleinigkeit- und Eis-Eis-Pinguin-Hasser“ ansehen.
    Ich denke, da steckt aber nicht nur negatives sondern auch positives Potenzial drin. Ob Social Web-Kommunikation auch für kleinere Unternehmen taugt, wird man wohl einfach ausprobieren müssen. Aber getreu der Long-Tail-Theorie… warum nicht?
    Erfahrungen gibts bei mir leider noch keine. Eher Überlegungen: http://grenzpfosten.medianewsonline.com/?tag=Facebook

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  2. Gute Hinweise in Deinem Artikel. Ich nutze zwar Facebook erst seit kurzem, beobachte aber, dass ich einige Profile immer wieder deshalb ansteuere, weil dort Informationen über Aktivitäten der Leute aggregiert werden. Sollte also z.B. ein CEO auf die Idee kommen, zu twittern und zu bloggen, werden seine Aktivitäten via Facebook übersichtlich nachvollziehbar (wenn er das ermöglicht).

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  3. Pingback: DEMOS-Monitor
  4. Die Relevanz für Deutschland dürfte noch gering sein, da Facebook hierzulande noch nicht „offiziell“ angekommen ist.

    Das Problem liegt eher darin, dass in vielen Unternehmen (insbesondere im Mittelstand) Social Communities wie Facebook noch gar nicht auf der Agenda stehen. Sollten also hierzulande ähnliche Aktionen wie von Ihnen beschrieben stattfinden, werden die Firmen kalt erwischt.

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  5. Ich vermute, das ginge sogar den meisten großen Unternehmen so. Aber zumindest Firmen, die im B2C-Geschäft tätig sind, sollten solche Communities nicht vernachlässigen. In Deutschland würde ich als Unternehmer v.a. Qype anschauen…

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