Die Web-Werkzeugkiste: Ein Workshop zu Tools und Workflows

Wie schon mit dem Vorgängerjahrgang meiner PR-Studenten starte ich auch in dieses Wintersemester mit einem ganztägigen Workshop rund um Web-Tools und Workflows. Der Umgang mit einem Wiki oder einem Weblog-CMS ist ihnen natürlich schon länger vertraut, auch der mit RSS-Readern und Tags. Hier merkt man übrigens von Jahrgang zu Jahrgang einen Unterschied: Als ich vor drei Jahren den ersten Web 2.0-Workshop mit Studenten organisiert habe, standen die genannten Themen im Vordergrund, heute muss ich dazu nicht mehr viel erzählen. Worum soll es heut also nun gehen?

Ein großes Thema werden diesmal v.a. Produktivitätstools sein. Dazu gehören u.a. eine Menge Firefox-Erweiterungen, Dienste wie CoComment etc. Dann werden wir uns Plattformen wie Twitter, FriendFeed und ein paar Social Networks näher anschauen und besprechen, wie und  welche wir in diesem Semester einsetzen. Twitter zählt neben dem Bloggen in den PR-Fundsachen und dem Gebrauch eines Wikis zu den Erfahrungen, die diesmal jeder Student machen muss.

Sinnvoll erscheint mir, auch nochmal die Arbeitsschritte zu einem guten Blogbeitrag durchzugehen. Oft ist ja ein anderer Artikel ein willkommener Aufhänger für einen eigenen Post. Hier vermisse ich manchmal etwas Tiefe, nämlich dann, wenn ein Autor nicht merkt, dass der Beitrag, auf den er sich bezieht, Teil einer umfangreicheren Diskussion ist. Wer also auf einen interessanten Beitrag stößt, steht meiner Meinung erst am Anfang der Arbeit. Ein möglicher Workflow, den ich versuche einzuhalten ist folgender:

  • Ich entdecke einen interessanten Artikel, zum Beispiel diesen dort
  • Ich lese die Kommentare (!)
  • Ich schaue, was andere über den Artikel schreiben (mit Hilfe von Trackbacks: 0 Verlinkungen). Sicherer: Ich gebe die URL des Beitrags in technorati (18 Verlinkungen) oder Google Blog Search (29 Verlinkungen) ein
  • Ich suche, was andere Blogger noch zum Thema des Ursprungsartikels (hier: Social Media Marketing Summit 2008) geschrieben haben – da helfen wieder die Blog-Suchmaschinen und natürlich ein Blick auf offizielles Material (z.B. Presseinformationen)
  • Ich schreibe meinen Artikel, greife interessante Aspekte aus der vorgefundenen Diskussion auf und verlinke auf die Originalquellen.
  • Und wenn ich Aspekte aufgreife, über die ich früher schon mal geschrieben habe, verlinke ich die in meinem Artikel oder liste sie am Ende auf („ähnliche Artikel“).
  • Ich ordne den Artikel einer oder zwei Kategorien in meinem Blog zu
  • Ich versehe den Artikel mit Schlagworten (Tags), damit er auch von außen darüber gefunden werden kann
  • Ist der Artikel veröffentlicht, weise ich (oft) per Twitter darauf hin.
  • Automatisch wandert ein Hinweis in FriendFeed.
  • Anschließend bin ich bereit für die Diskussion: Ich verfolge, was im Blog und auf Friendfeed passiert und antworte möglichst zeitnah auf Kommentare.

Wie gesagt, das ist nur ein Modell, wie man vorgehen kann. Alternativen und Ergänzungen sind willkommen.

Noch zwei Hinweise: Die „Werkzeugkiste“ in der Überschrift stammt eigentlich von Jan Eggers (HR-Info), dessen Blog allerdings leider nicht mehr existiert. Und wenn ich an den letzten Punkt heute nicht so ganz halten kann, tja, dann liegt’s am Workshop ;-)

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